Die besten Erfindungen aus dem Freistaat wurden Ende November in der Weimarhalle gewürdigt: Bei der Verleihung des XVI. Innovationspreises Thüringen wurden großartige Innovationen in verschiedenen Kategorien mit Preisgeldern in einer Gesamthöhe von mehr als 100.000 Euro prämiert. Die eingereichten Ideen zeigten auch 2023 die enorme Kreativität der thüringischen Denkerinnen und Denker auf, die in unterschiedlichsten kommerziellen und nichtkommerziellen Projekten mündete. Ein besonderes Beispiel ist die Entwicklung einer App zum Training des Langzeit-Gedächtnisses, die sich speziell an Menschen mit einer Demenzerkrankung richtet: Verantwortlich für Idee und Umsetzung ist die 16 Jahre alte Schülerin Vivien Zeihs, die mit ihrer App unmittelbar erlebbare Vorteile für das Erinnerungsvermögen und die Lebensqualität der Betroffenen geschaffen hat.
Gemeinsam mit dem Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft, der Stiftung für Technologie, Innovation und Forschung Thüringen (STIFT) und der Ernst-Abbe-Stiftung zählt der TÜV Thüringen zu den Trägern des seit 1994 verliehenen Preises. Ausgewählt wurden die Sieger der Kategorien von einer 18-köpfigen Jury unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Jürgen Popp, der als Direktor des Leibniz-Instituts für Photonische Technologien e.V. in Jena tagtäglich mit sprichwörtlich leuchtenden Beispielen für die Leistungsfähigkeit des Freistaats zu tun hat. Der TÜV Thüringen gratuliert allen Preisträgern des Jahres 2023!
In der Kategorie "Tradition & Zukunft" wurde die migohead Flora Mirzoyan & Roman Golovkov GbR aus Erfurt für ihre innovativen Keramik-Otoplastiken geehrt, die Menschen mit Schwerhörigkeit beim unauffälligen Tragen eines Hörgeräts unterstützen. Die maßgefertigten Keramik-Otoplastiken werden an den individuellen Hautton angepasst und können im Gegensatz zu den bisher üblichen Kunststoff-Otoplastiken über mehrere Jahre genutzt werden.
Für die beste Idee in der Kategorie "Industrie & Material" wurde die Maximator Hydrogen GmbH aus Nordhausen ausgezeichnet: Die hocheffiziente Wasserstoff-Verdichtung mit Automatic Seal Exchange ermöglicht eine wesentlich schnellere Betankung an Wasserstoff-Tankstellen und trägt damit dazu bei, Wasserstoff als sauberen Energieträger der Zukunft noch attraktiver zu machen.
Gleich zwei Preisträger gibt es 2023 in der Kategorie "Digitales & Medien": Einerseits darf sich die Funkwerk Systems GmbH aus Kölleda über den Preis für ihr 5G Cab Radio „CRLT.50“ freuen, andererseits wurde die dSign Systems GmbH aus Schmalkalden für ihre innovativen TaskCards ausgezeichnet. Während CRLT.50 den Bahnfunk auf den neuesten Stand der Technik hebt, machen die TaskCards das digitale Lernen datenschutzkonform möglich und unterstützen damit nicht nur die Lehrkräfte an Grund- und Förderschulen.
Die Jabil Optics Germany GmbH aus Jena darf sich für ihre SWIR 3D-Kamera für Innen- und Außenanwendungen über den Innovationspreis in der Kategorie "Licht & Leben" freuen. Die leistungsstarken 3D-Kameras nutzen Licht im nahen Infrarotbereich und ermöglichen damit auch Anwendungen bei grellem Sonnenlicht.
Außerdem wurde die ebenfalls in Jena ansässige Xsight Optics GmbH mit dem Sonderpreis für junge Unternehmen geehrt. Sie hat ein System zur berührungslosen Messung von Vitalparametern erfunden, das die wichtigsten Vitalwerte eines Menschen innerhalb von 30 Sekunden ermittelt und beispielsweise in Notaufnahmen von Krankenhäusern eine schnelle Priorisierung der Patientinnen und Patienten ermöglicht. Das patentierte Verfahren soll bis 2027 zur Marktreife entwickelt werden und künftig zu einer spürbaren Entlastung von Pflegekräften und Ärzten beitragen.
Den Ernst-Abbe-Preis für Innovatives Unternehmertum geht 2023 an Sven Kiontke, der die von ihm gegründete Asphericon GmbH nach den Grundsätzen nachhaltigen Unternehmertums zum Erfolg geführt hat. Das Unternehmen ist auf asphärische Linsen spezialisiert und beschäftigt mehr als 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Jena, Tschechien und den USA. Deren Gesundheit liegt Sven Kiontke besonders am Herzen, weshalb er als erster Mittelständler der Region die 36-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich eingeführt hat. Außerdem achtet er konsequent auf eine effiziente und nachhaltige Nutzung von Energie und Rohstoffen, womit er ein Vorbild für viele andere Unternehmer der Region geworden ist.