7. Mai 2024
Die Bausteine der Qualitätssicherung: Eine Einführung in die Automotive Core Tools
Für die Automobilindustrie liegt seit jeher der Fokus auf hoher Qualität bei hoher Effizienz. Insbesondere führten und führen diese Anforderungen zu einer Reihe von wichtigen Standards. Nicht ohne Grund: Schließlich wachsen die Erwartungen der Verbraucher ständig und der Markt ist sehr wettbewerbsintensiv. Für Automobilhersteller und -zulieferer ist es daher unumgänglich, kontinuierlich nach Methoden zu suchen, die die Qualität ihrer Produkte und Prozesse sichern und sogar noch verbessern. In diesem Zusammenhang spielen die sogenannten „Automotive Core Tools” eine entscheidende Rolle.
Lesezeit: 5 Minuten
In der dynamischen und hochkompetitiven Automobilbranche sind die Produktqualität und ihr vorgelagert die Qualitätssicherung von entscheidender Bedeutung. Bereits minimalste Abweichung in einem Bauteil oder Prozess können schwerwiegende Folgen haben - von teuren Rückrufaktionen bis hin zum irreparablen Imageverlust. Um sich den Herausforderungen zu stellen und den hohen Qualitätsansprüchen gerecht zu werden, hat sich die Automobilindustrie auf eine Reihe von Qualitätsmanagementmethoden als Standardwerkzeuge geeinigt, die vom VDA (Verband der Automobilindustrie e. V.) als sog. Automotive Core Tools definiert worden sind. Diese Werkzeuge sind jedoch nicht nur für Finalproduzenten unverzichtbar, sondern auch für ihre Zulieferer. Denn nur so lässt sich die Qualität der Produkte und Prozesse entlang der gesamten Lieferkette sicherstellen bzw. kontinuierlich verbessern. Risiken werden minimiert und Prozesse bleiben stabil, was letztlich auf das Erfüllen der Anforderungen der IATF 16949 einzahlt. Hierbei bündelt die Norm IATF 16949 die allgemeinen Forderungen an Qualitätsmanagementsysteme der Automobilindustrie mit Schwerpunkt in Nordamerika und Europa.
Diese Tools stellen eine Sammlung von standardisierten Methoden und Verfahren dar, die in der Automobilindustrie weit verbreitet sind. Sie zielen hauptsächlich darauf ab, die Qualitätssicherung entlang der gesamten Lieferkette zu gewährleisten. Von der Planung und Entwicklung neuer Produkte bis hin zur kontinuierlichen Überwachung und Verbesserung von Produktionsprozessen sind die Automotive Core Tools damit weltweit unverzichtbare Instrumente für Automobilhersteller und -zulieferer.
Dieser Blogbeitrag widmet sich verschiedenen Automotive Core Tools und beleuchtet, warum sie für die Automobilbranche eine so hohe Bedeutung haben. Von Failure Mode and Effects Analysis (FMEA) über das Advanced Product Quality Planning (APQP) bis hin zur Statistical Process Control (SPC) werden die verschiedenen Werkzeuge erklärt und ihre Rolle bei der Optimierung der Automobilproduktion herausgearbeitet.
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AUF DEN PUNKT |
In der dynamischen und hochkompetitiven Automobilbranche sind die Produktqualität und ihr vorgelagert die Qualitätssicherung von entscheidender Bedeutung. Bereits minimalste Abweichung in einem Bauteil oder Prozess können schwerwiegende Folgen haben - von teuren Rückrufaktionen bis hin zum irreparablen Imageverlust. Um sich den Herausforderungen zu stellen und den hohen Qualitätsansprüchen gerecht zu werden, hat sich die Automobilindustrie auf eine Reihe von Qualitätsmanagementmethoden als Standardwerkzeuge geeinigt, die vom VDA (Verband der Automobilindustrie e. V.) als sog. Automotive Core Tools definiert worden sind. Diese Werkzeuge sind jedoch nicht nur für Finalproduzenten unverzichtbar, sondern auch für ihre Zulieferer. Denn nur so lässt sich die Qualität der Produkte und Prozesse entlang der gesamten Lieferkette sicherstellen bzw. kontinuierlich verbessern. Risiken werden minimiert und Prozesse bleiben stabil, was letztlich auf das Erfüllen der Anforderungen der IATF 16949 einzahlt. Hierbei bündelt die Norm IATF 16949 die allgemeinen Forderungen an Qualitätsmanagementsysteme der Automobilindustrie mit Schwerpunkt in Nordamerika und Europa.
Die Automotive Core Tools sind also von entscheidender Bedeutung für die Aufrechterhaltung der Qualität in der Automobilindustrie auf hohem Niveau. Sie stellen sicher, dass alle Akteure in der Branche die gleichen Anforderungen und Methoden zur Verbesserung der Produktqualität und Prozesszuverlässigkeit anwenden. Sie sind als wichtige schlagkräftige Werkzeuge einzuordnen, die in den sprichwörtlichen Werkzeugkoffer eines jeden Qualitätsverantwortlichen gehören. Ihre methodische Anwendung spart Aufwände und Kosten, welche durch unnötige Fehler entstehen würden. Die Core Tools kommen sowohl präventiv, in der Entwicklung und Herstellung, als auch reaktiv, in der Produktion und Nutzungsphase bei Produktbeobachtung und zur Fehlerbearbeitung, zum Einsatz.
Doch wie tragen die einzelnen Tools konkret dazu bei, das hohe Qualitätsniveau in der Automobilbranche zu sichern? Um diese Frage zu beantworten, ist ein genauerer Blick auf den Entwicklungs- bzw. (Vor-)Serienprozess in der Automobilbranche notwendig, um zu erkennen, welches Werkzeug wann mit welchem Benefit zum Einsatz kommen kann.
Automotive Core Tools im Detail
- Advanced Product Quality Planning (APQP) gibt den Rahmen für die Anwendung der weiteren Core Tools durch einen strukturierten Ansatz zur Planung und Entwicklung neuer Prozesse oder Produkte. APQP beinhaltet die Definition von Qualitätszielen, die Erstellung von Entwicklungsplänen und die Einbindung von Kundenanforderungen, um sicherzustellen, dass die Produkte den hohen Qualitätsstandards entsprechen und mögliche Fehlerquellen bereits in der Entwicklungsphase berücksichtigt werden.
- Ein weiteres entscheidendes Tool in der Qualitätssicherung ist der Control Plan. Control Plans dienen der Überwachung und Steuerung von Prozessen, indem sie die Methoden zur Durchführung von Kontrollen, die Zeitpunkte für die Durchführung und die Verantwortlichkeiten festlegen. Durch die Erstellung und Umsetzung von Control Plans können Unternehmen sicherstellen, dass ihre Prozesse gemäß den festgelegten Qualitätsstandards durchgeführt werden und potenzielle Abweichungen rechtzeitig erkannt und behoben werden. Somit ergänzt der Control Plan die anderen Automotive Core Tools, indem er eine strukturierte Methode zur Prozessüberwachung und -steuerung bereitstellt, um eine konsistente Produktqualität sicherzustellen.
- Failure Mode and Effects Analysis (FMEA) ist eine entwicklungs- und planungsbegleitende systematische Methode zur Identifizierung potenzieller Risiken oder Fehler in einem Produkt bzw. Prozess sowie deren Auswirkungen auf Funktionalität und Sicherheit. Diese präventive Analyse ermöglicht es, Risiken frühzeitig zu erkennen und entsprechende Maßnahmen zur Risikominderung zu entwickeln.
- Statistical Process Control (SPC) und Measurement Systems Analysis (MSA) sind zwei weitere wichtige Automotive Core Tools, die eng miteinander verbunden sind. Sie sorgen für eine präventive Qualitätssicherung. Während SPC die kontinuierliche Überwachung und Steuerung von Prozessen durch statistische Analyse von Proben ermöglicht, bewertet MSA die Fähigkeit von Messsystemen, genaue und zuverlässige Messungen von Produkten oder Prozessen durchzuführen. Durch die Integration von SPC und MSA können Unternehmen sicherstellen, dass ihre Produktionsprozesse stabil sind und dass Messungen korrekt und zuverlässig sind.
- Einmal entwickelt, müssen die Produkte auch die spezifizierten Qualitätsanforderungen erfüllen. Hier kommt der Production Part Approval Process (PPAP) ins Spiel. PPAP stellt sicher, dass hergestellte Teile den geforderten Standards entsprechen und die Produktionsfähigkeit des Lieferanten bestätigt wird. Durch die Einreichung von Beispielen und relevanten Dokumenten zur Genehmigung durch den Kunden gewährleistet PPAP die Qualität und Zuverlässigkeit der gelieferten Teile.
- Die 8D-Methode kommt als systematische Problemlösungswerkzeug zum Einsatz, wenn es zu Reklamationen kommt. 8D steht für die acht obligatorischen Prozessschritte, die bei der Abarbeitung einer Reklamation erforderlich sind, um das zu Grunde liegende Problem zu identifizieren, abzustellen und sein Wiederauftreten zu verhindern.
Vorteile der Automotive Core Tools:
- Verbesserte Produktqualität: Die Anwendung der Automotive Core Tools ermöglicht es Unternehmen, die Produktqualität zu verbessern und die Kundenzufriedenheit zu steigern, indem potenzielle Fehler frühzeitig erkannt und behoben werden.
- Kosteneffizienz: Durch die Vermeidung von Fehlern und Ausschuss können Unternehmen erhebliche Kosten einsparen und ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern.
- Einhaltung von Qualitätsstandards: Die Automotive Core Tools helfen Unternehmen, die Anforderungen internationaler Qualitätsstandards wie IATF 16949 zu erfüllen und Zertifizierungen zu erhalten.
- Kundenvertrauen: Durch die Bereitstellung hochwertiger und zuverlässiger Produkte können Unternehmen das Vertrauen ihrer Kunden gewinnen und langfristige Kundenbeziehungen aufbauen.
- Wettbewerbsvorteil: Unternehmen, die die Automotive Core Tools effektiv einsetzen, können sich einen Wettbewerbsvorteil verschaffen, indem sie qualitativ hochwertige Produkte schneller und kosteneffizienter auf den Markt bringen.
Fazit
Bleiben Sie wissbegierig!
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